Aussaatzeit

Die Tage werden wieder länger und die Aussaatkataloge werden zur Abendlektüre. Den schönsten Katalog, den ich kenne, hat Rühlemann’s. Der Kräuter- und Duftpflanzenversand ist aber auch online toll und der Katalog lässt sich runterladen (66 MB!). Vorsicht, es besteht Suchtgefahr! Aber eben auch Aussicht auf “dufte” Gartenecken.

Das Bio-Saatgut von Bingenheimer gibt es auch oft im Bioladen, jedenfalls die gängigsten der über 350 gelisteten Sorten des Shops. Das Saatgut ist nachbaufähig, was z.B. bei Erbsen, Bohnen und Tomaten auch einfach möglich ist. Es werden auch Empfehlungen für den Hobbygärtner gegeben.

Auch Sativa ist interessant und bietet einen übersichtlichen Internetauftritt mit Extras wie Aussaatkalender auf der Startseite (mit der Maus über den Monat zeigt an, was gesät werden kann). Es ist ein Schweizer Unternehmen, also muss man mit eigenwilligen Bezeichnungen rechnen: so ist unter “Kefen” die Zuckererbse zu verstehen. Interessante Sorten, von denen ich noch nie gehört habe.

Beliebt ist auch Dreschflegel als Kooperative von kleinen Saatgut produzierenden Landwirten. Hier geht das Geld für Samen immer in gute Hände und die Produkte sind sehr zu empfehlen.

Auf die alten Sorten hat sich der VERN e.V. (Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg) spezialisiert. Dort gibt es keinen Onlineshop, das macht man noch per Email oder Post. Einen Katalog kann man aber runterladen. Ich bestelle dort gerne Tomaten.

Diesbezüglich gibt es einige Spezialisten wie Lila Tomate mit einer Anleitung zum Anbau der leckeren roten Früchte, die im österreichischen übrigens Paradeiser heissen.

Wer solidarisch denkt, wird die Samentütenständer in Discountern und Baumärkten ignorieren und höchstens mal Radieschen mitnehmen, wenn man dem Kaufzwang nicht entkommen kann.

Konventionelle Züchtung von Saatgut wird zunehmend in Südeuropa, Afrika oder Amerika betrieben wegen der niedrigen Löhne und des besseren Klimas. Dazu kommt ein hoher Einsatz von Pestiziden (denen auch die mies bezahlten Arbeiter ausgesetzt werden), viel Mineraldünger und Biotechnologien. Zudem gibt es die beliebtesten Sorten fast nur noch als F1-Hybriden, die richtig teuer und nicht selbst weiter vermehrbar sind. Natürlich muss ein Kleingärtner nicht unbedingt Züchter werden, aber möchte man eine größere Vielfalt von Gemüse im Garten, wird man schnell viel Geld los und erhält dafür nicht einmal Bioqualität. Profitieren wird mit Sicherheit Monsanto, die die Rechte an sehr vielen (bei Tomaten ca 80%) der Sorten eines durchschnittlichen Gartencenters haben.

Das Bestellen im Internet ist einfach und bequem und die Ware ist um einiges besser, wenn man bei den oben genannten kleineren Saatgutfirmen einkauft. Natürlich gibt es viele andere zum Beispiel:

Samenchilishop
Bio-Saatgut
Spice Garden

Viel Spaß beim Aussuchen!