Verein

Wer einen Kleingarten pachtet, bucht quasi den Verein gleich mit dazu. Wir nutzen gemeinsam die gleiche Wasserleitung, den gleichen Müllplatz, sehen uns in der Hauptsaison fast täglich. Wir bilden im Sommer quasi eine Freiland WG.

Wer sich Grabesruhe und einsame Stunden in freier Natur wünscht, ist im Umland besser aufgehoben. Unsere Kleingärten sind im Schnitt 200-350 qm. Selbst wenn ich mich noch so sehr bemühe –  meinen Nachbarn kann ich schlecht ausweichen.

Kenne ich die Kleingärtner von nebenan und bin ihnen wohlgesonnen, stört mich der Grillgeruch weniger – im Zweifel kann ich die Glut, eine Bratwurst, ein Bier oder ein Rezept schnorren – vielleicht auch Obst und Gemüse während der Erntezeit, auf jeden Fall aber Ableger von Stauden und Kräutern.

Jede Gemeinschaft braucht Regeln, damit sie funktioniert. Um den Erholungswert für alle in unserer Kolonie zu garantieren, bitten wir darum, in der Zeit zwischen 13:00 Uhr und 15:00 Uhr, sowie an Sonn – und Feiertagen auf den Gebrauch von lauten Maschinen zu verzichten. Ebenso sollten Kinder zu ruhigen Spielen animiert werden.

Zum Verein gehören auch die Vereinsvertreterinnen – der Vorstand.

Wir in der Kolonie Luisengärten arbeiten alle ehrenamtlich – das heißt, jede von uns ist neben der Arbeit, Familie und Garten im Dienst der Gemeinschaft unterwegs, um die Kolonie im am Laufen zu halten.

Rechnungen schreiben, Briefe verfassen, Kontakte pflegen, den Müllplatz organisieren, Geräte und Anlagen reparieren oder reparieren lassen, Feste organisieren, Streits schlichten, sich mit neuen Regelungen und Gesetzen auseinander setzen etc. etc.;

Alles Aufgaben, die der Vorstand regelt. Einmal im Jahr treffen sich alle Luisengärtnerinnen zur Jahreshauptversammlung, hier beschließen wir gemeinsam wie wir verantwortungsvoll mit unseren Gerätschaften, Geldern – der Umwelt umgehen. Alle zwei Jahre wird der Vorstand neu gewählt. Die Gelegenheit, sich mehr einzubringen – Jedes Vereinsmitglied ist willkommen sich zur Wahl zu stellen.

Unsere Kolonie verfügt nicht über eine Gemeinschaftsparzelle, in der wir Skatabende veranstalten, heimlich Schlager hören und billigen Korn trinken- trotzdem haben auch wir gemeinsame Veranstaltungen: Wir tauschen mit Vorliebe unsere Tomatenpflanzen, Kräuterableger und Stauden auf der Pflanzen-Tauschbörse, mittlerweile erfreuen wir uns an unserer eigenen Kolonietomate: Der goldenen Luise. Wir plauschen bei selbst gebackenen und lecker Cocktail beim Kolonie Picknick. Wir schmücken mit Begeisterung unsere Gärten für das Kinderfest, das auch für die Kleinen außerhalb der eigenen Kolonie Kult ist. Mit Hilfe der Gemeinschaftsarbeit pflegen wir z. B. unsere Wege, Hecken und unseren Schuppen.

Um den Maschinenpark der einzelnen Gärtnerinnen so klein wie möglich zu halten, haben wir gemeinsame Geräte angeschafft. Gegen eine kleine Gebühr kann sich jedes Vereinsmitglied beim Gerätewart einen Häcksler, eine elektrische Heckenschere oder einen Vertikutierer ausleihen.

Mit dem Kleingarten erwirbt man auch ein Stück Verantwortung – Verantwortung für den Erhalt unserer Anlagen, wichtig ist uns dabei die auch auf die Einhaltung der kleingärtnerischen Nutzung. Mindestens 1/3 des Gartens muss mit Obst und Gemüse, Kräutern oder einjährigen Sommerpflanzen bestückt sein. 10% des Gartens sollte als  Grabeland gestaltet sein, das heißt mit einjährigen Blumen oder Gemüse. Dazu kommt natürlich auch eine Verantwortung der nächsten Generation gegenüber – Wir in den Luisengärten legen Wert auf Nachhaltigkeit.